Donnerstag, 31. März 2011

Der mit dem Ball tanzt

Heute schreib ich mal nicht über das biken, sondern über meine erste sportliche Liebe, dem Fussball. Eigentlich bin ich ja nicht mehr aktiv tätig. Aber seit letzten Herbst trainiere ich bekanntlich die Kids in der hohe Schule des Torwartes. Nach dem Training mach ich dann auch noch mit der 1. Mannschaft mit. Ich kann’s einfach nicht lassen. Aber so lange ich nicht übertreibe und mein Knie dabei strapaziere, warum nicht…

Wie kam es eigentlich dazu dass ich in meinen jungen Jahren zum Torwart wurde? Ein Blick retour ins ferne 1982. Es war Frühling, ich sah zu Hause ein Freundschaftsspiel der italienischen Nationalmannschaft an. Keine Ahnung wer der Gegner war. Jedenfalls war ich vom Torwart beeindruckt, ein gewisser Dino Zoff. Ich fragte meine Mutter wer das war, die Antwort war so knapp wie auch prägend: Das ist Dino Zoff, der beste Torwart aller Zeiten. Und meine Mutter verstand was von Fussball… Somit war auch klar dass ich so werden wollte wie er. Danach fragte ich einen Schulkollegen der im Fussballclub war ob sie noch einen Torwart benötigten. Der fragte den Coach, der Coach sagte ja und ich ging zum ersten Training. Das ging etwa so: Nach der Schule kam ich heim, packte eine Tasche mit Trainer und Turnschuhe und sagte zu meiner Mutter, ich ginge jetzt in den Fussballclub trainieren, ich sei nämlich der zukünftige Dino Zoff. Ihr Blick werde ich wohl nie vergessen…. Nach einer kurzen Diskussion (wo was wer wann und überhaupt) willigte sie ein. Zeitlich gesehen: Samstag Match geschaut, Montag den Kollegen gefragt, Mittwoch das erste Training, Samstag der erste Match. So schnell ging das damals! Mein erstes Spiel war gegen den FC Schwamendingen. Wir gewannen 5-2. Überhaupt, wir haben in meiner ersten Saison alles gewonnen. So wurde ich Torwart. Irgendwann während der Lehre hatte ich keine Lust mehr. Der Aufwand war zu hoch und aus mir wurde kein Weltklassetorwart. Die Handschuhe wurden mit dem bekannten Nagel an die Wand geschlagen. Gute 7 Jahre später erst wurde der Nagel entfernt, und ich fing wieder an regelmässig zu trainieren.

Torhüter sind leicht verrückt, sagt man. Finde ich überhaupt nicht… Aber nicht jeder kann Torhüter werden, das stimmt. Ich habe es immer gemocht zwischen den Pfosten zu stehen. Gestern im Training kam wieder dieses magische Gefühl, beim abschliessenden Schusstraining. Zu Beginn noch verhalten, dann immer stärker. Die Kollegen probierten Freistösse mit der Mauer aus. Kunstvolle Schlenzer in die Ecke. Irgendwann ging ich zu ihnen, sagte denen sie sollten mit diesem Seich aufhören denn sie würden ja nicht mal das leere Tor so treffen. Stattdessen sollten sie richtig schiessen. Vorausgesetzt sie treffen den Ball. Angestachelt von meiner Aussage wurde die Mauer entfernt, die Bälle platziert und nun ging es ans eingemachte. Und dann kam wie gesagt dieses unglaubliche Feeling. Du stehst bereit, der Schütze nimmt Anlauf. Du schaust ihm direkt in die Augen und baust die Körperspannung auf. Anhand seines Anlaufes weisst du wie er schiessen wird. Hart, oder platziert. Oder beides. Kurz vor dem Schuss fokussierst du dich ganz auf den Ball, gibst noch mehr Spannung auf den Beinen um dann endlich wie ein Tiger zu springen. Mit Stil und Eleganz springst du nach dem Ball um ihn gekonnt aus der Ecke zu fischen. Aaaaaaah, und falls das auch gelingt ist das einfach ein unbeschreibliches Gefühl.

Das hat wieder mal richtig gut getan gestern. Ich hielt übrigen die meisten Bälle .-)

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