Dienstag, 23. November 2010

Tschüss Billy

Gestern abend spät kam die Nachricht. Billy, der "Intimfeind" vom Mumu, ist auch über die Regenbogenbrücke gegangen. Nicht mal 3 Monate liegen dazwischen. Es scheint so dass der eine ohne den anderen nicht leben konnte. Geschichten kann das (Tier)Leben schreiben... Mir fallen da ganz spontan die Filme von Don Camillo und Peppone ein, die immer am "chifle" waren aber doch unzertrennlich blieben.

Die beiden Rowdies haben im Quartier Geschichte geschrieben. Sie konnten sich nicht ausstehen, und immer wenn sie aufeinander trafen flogen die Fetzen, bzw. die Wolle. Billy war im Gegenzug zu Mumu ein rotzfrecher Kater, der gerne mal bei uns vorbei schaute um den Hauslöwen zu necken und provozieren. Und wenn König Mumu der I nicht da war, dann bediente er sich vom Futternapf. Ich amüsierte mich dabei immer köstlich, wie konnte ich bloss böse auf ihn sein?

Die letzten Jahren einigten sich die beiden auf einen Waffenstillstand. Das Alter erlaubte wohl beiden nicht mehr die strengen hierarchischen Gerangel. Sie fauchten sich nur noch an. In Worte gefasst hat sich das wohl so angehört:

Hallo du alter Sack - Hallo Arthrosenpfeife - Pass auf sonst brate ich die eins mit meinem Stock rüber - Und ich überfahre dich mit meinem Rollstuhl...

Letzten Sommer glaubte ich meinen Augen nicht. Die beiden spannten doch mal tatsächlich zusammen und jagten der gleichen Katze hinterher. Danach fauchten sie sich wieder gegenseitig an, wie wenn nicht gewesen wäre.

Wir sind traurig, glauben aber ganz fest dass sich die beiden an einem anderen Ort wieder gefunden haben und das Spiel wieder von vorne beginnt. Schade dass wir nicht dabei sind. Tschüss Billy, grüsse den Mumu von uns.

Montag, 22. November 2010

Kochendes Blut

Und wieder wurde ich gerufen, um im Angesicht meines Schweisses mein Tor für die Ehre der Fahne und den Sieg mit allen zu Verfügung stehenden Mitteln eisern und Tapfer zu verteidigen. Eine Mauer, so der Wille des genannten, sollte gebaut und gefestigt werden. Abprallen wie faule Bratäpfel sollte der Gegner an dieser Verteidigungswand, verzweifelnd und erschöpft zusammenbrechen vor dem Tor des Magiers.

Das war zumindest der Plan… Aber blicken wir als erstes zum Wochenanfang zurück. Geplant war, dass ich einen Gang retour schalte und mich erholen würde. Der Anfang sollte eine Runde Nordic Walking machen. Hm, ich weiss nicht wie man das nennen sollte, aber was ich da machte kann man wohl kaum Nordic Walking nennen. Ich war zu steif und unkoordiniert, kam nie richtig in Schwung und hatte nach 20 Minuten absolut keine Lust mehr. Trotzdem machte ich weiter und schlussendlich war ich doch 70 Minuten draussen. Bei Regen, notabene. Vielleicht könnte ich das als Nordic Hopping vermarkten? Als nächstes stand das Futsaltrainig an. Ich nahm mir vor, gemässigt an dieses Training anzugehen und –vorerst- nicht gleich auf Maximalpuls zu gehen. Der Vorsatz war ja gut, aber die Durchführung… Na ja! Futsal „Mätschle“ macht einfach zu viel Spass, und somit floss der Schweiss in rauen Mengen. Wer nun denkt dass ich grenzenlos übertreibe, der liegt falsch. Im Gegensatz zu den Kollegen spielt der Torwart durch, hat also keine Möglichkeit mal kurz zu verschnaufen. Da wir am Mittwoch wenig Leute waren spielten auch die Kollegen durch, und auf dem Weg zur Dusche sammelte der eine oder andere noch seine geplatzte Lunge, lädierte Fusssohlen und sonstiges Zeugs zusammen. Am Freitag überlegte ich mir, ob ich nun nochmals raus gehen sollte um einen neuen Versuch mit NW zu starten. Doch der Gedanke verflog sehr schnell. Hingegen ging ich in den Keller und nach kurzer Suche wurde ich fündig: Die Trainingsrolle! Hoch damit, inkl. Velo, Reifenwechsel, einspannen, TV an und strampeln. Beim lockeren pedalieren hab ich mir eine Doppelfolge von CSI angeschaut. Ist schon ne Ewigkeit her…

Am Sonntag war ich bereits seeehr früh auf den Beinen. Der frühe Vogel frisst bekanntlich den Wurm. Ich stehe aber nicht darauf und hätte lieber noch mit dem Kopfkissen darüber philosophiert. Aber unser Spieltag stand an und wir mussten noch einige Sachen vorbereiten. Ich stand mehr oder weniger meistens hinter der Theke. Wir spielten am Schluss, um 15 Uhr. Um 14.35 stand ich noch immer hinter der Theke während der Rest der Mannschaft bereits am einlaufen war. Wenn ich etwas nicht mag ist es Zeitmangel beim aufwärmen. Ich zog mich hinter der Theke um, verkaufte noch schnell ein paar Hot Dogs und dann schloss ich den Laden und ging direkt aufs Feld. Schnellprogramm „aufwärmen“ durchgeführt und schon ging es los. Das Spiel war hart und umkämpft. Der Gegner liess seine Ambitionen bereits am ersten Spieltag durchblicken, sie bezwangen einen starken Gegner gleich mit 7-2. Doch mit Herz, Kampfgeist und alles was wir dazwischen hatten rangen wir ein unentschieden ab.

Es darf noch erwähnt werden, dass meine Wenigkeit bereits nach ein paar Minuten die sonst übliche Ruhe und Gelassenheit zum Teufel gejagt hat. Mein Blut kochte, nein, es war schon am verdampfen. Nach dem Motto wie du mir so ich dir ging es das ganze Spiel. Und nach 28 Jahren Fussball erhielt ich doch tatsächlich meine 2. gelbe Karte. Und das noch wegen reklamieren! Ich hätte einfach in einem günstigen Moment dem Stürmer eins in die Achillesferse breschen sollen, so wie er es auch tat. Ich muss zugeben, die Versuchung war da…

Montag, 15. November 2010

Regeneration, oder so...

Hurra, diese Woche steht Regeneration auf dem Programm! Sagt zumindest die moderne Trainigslehre. Denn wenn in der Ruhe die Kraft liegt, so schlummert in den Pausen die Schnelligkeit. Falls dies nicht so sein sollte -ich werde nächste Woche darüber berichten- können sich die Verfasser dieser Theorie meines Zornes Gewiss sein...

Letzte Woche war ich nicht wirklich fleissig. Am Dienstagabend nahm ich wieder den Asphalt under den Schuhen und merkte dass die Beine nicht so mitspielen wollten. Also einen Gang runterschalten. Mittwoch das erste Hallentraining im mit der Futsal-Equipe. Ich trainiere eigentlich nur aus Spass mit, bin praktisch der Notnagel. Und da tauchte doch am Samstag tatsächlich noch der Hammer auf und brauchte einen... Notnagel! Will heissen, ich stand am Sonntag bei unserer Saisonpremiere zwischen den Pfosten. Nun, ich darf von mir behaupten dass ich im Futsal talentierter bin als im 11er Fussball. Wir verloren den Match denkbar knapp mit 3-4, der Gegner war einfach besser. Zu unserer Verteidigung darf ich anmerken dass unsere Futsaltruppe diese Saison bunt zusammengewürfelt ist und wir nur 1 Training hatten, wo nicht mal alle anwesend waren. Der Gegner hingegen hatte eine vorbildliche Vorbereitung und ist eine gut eingespielte Truppe. Nun ja, wird das nächste mal besser... Gleichzeitig war ich nachmittags noch am Juniorenturnier engagiert, als Speaker am Jurytisch. Unser Verein hat wie alle Jahre wieder dieses Turnier für die F-Junioren auf die Beine gestellt. Herrlich, den Knirpsen bein Tschutten zuzusehen! Es gab talentierte Jungs, und solche wo ziemlich sicher nur der Herr Papa das Riesentalent den Juniors sieht. Aber in dieser Kategorie steht der Spass im Vordergrund, und der war reichlich vorhanden.

Diese Woche entstaube ich eine Sportart aus dem Regal. Ich werde Nordic Walking betreiben, um meinen müden und geschundenen Körper die Erholung zu geben die ihn dann dafür um so schneller macht... Ausser das schweisstreibende Futsaltrainig am Mittwoch. Und wenn dann noch Herr Hammer kommt, ja dann wars eben nichts mit Ruhe, oder so...

Weitere Infos zum Futsal findest du da: http://www.football.ch/sfv/de/Futsal_3666.aspx

Bist du hingegen das ultimative Supertalent, melde dich hier: http://www.usavellinozurigo.com/

Montag, 8. November 2010

Turboschuhe?

Am Donnerstag, 4.11.2010, bin ich 8.60 Km in 1:03:23 gelaufen. Ich wiederhole: 1:03:23! Das entspricht einem Durchschnitt von 7.23 min / Kmh. Nun, der trainierte Laufprofi wird dafür gewiss nicht einmal ein müdes Lächeln übrig haben, aber für mich ist das ein Quantensprung. Wenn ich noch bedenke dass ich für den ersten Kilometer gut 11 Minuten brauchte, wegen aufwärmen und so, dann ist es um so erstaunlicher. An was das wohl lag? An der Pizza vom Vortag? Hat eine gute Fee meine Schuhe manipuliert? Oder habe ich doch tatsächlich den richtigen Zeitpunkt für einen neuen Reiz laut der Lehre der Superkomensation erwischt? Jaja, so kanns gehen. Eben noch kaputt und dann schwebe ich leichtfüssig über den Asphalt. Den guten Drive nahm ich natürlich für den Rest der Woche mit. Am Folgetag beschloss ich, zu Fuss zur Arbeit zu gehen. Ich lief gute 75 Minuten und staunte über den etwas anderen Blickwinkel. Was man so alles sieht wenn man mal nicht mit dem (der?) Tram unterwegs ist... Am Sonntag dann die Probe aufs Exempel. Ob es mir gelingen wird noch einen draufzusetzten? Eigentlich war es ein perfekter Faulenzersonntag. Schlechtes Wetter, viel Sport im TV, eine angenehme Müdigkeit durchzog jede Faser meines Körpers und sagte: Bleib zu Hause, wo willst du denn hin. Doch ich erschlug den inneren Schweinehund und lief los. Zuerst wieder etwas aufwärmen, und dann richtig. Tatsächlich, diesmal sagte das Wunderapp: 7.19 / Km. Aber ich wusste das diesmal nix war mit Superkompensation. Denn ab ca. der Hälfte des Laufes spürte ich einen gewissen Druck, der stetig zunahm. Nun, ich schäme mich nicht wenn man(n) mal hinter die Büsche muss um mal "kurz" zu pausieren. Doch der Druck war ein anderer :-( Und darum bleib mir nix anderes übrig, als schneller zu laufen... Himmel was für eine Tortur, unglaublich. Das ist definitiv keine gute Strategie um seine Zeit zu verbessern! Wie auch immer, die Erkenntnis nach der letzten Woche: Ich bin etwas schneller geworden. Vielleicht hänge ich jetzt die Läufer ab, welche noch den Sauerstoffschlauch mitführen.

Dienstag, 2. November 2010

Schmerz lass nach...

Ich hätte es wissen müssen. Verdammt. Ist ja vollkommen klar. Aber neiiiin, ich wollte es wissen. Und nun sitze ich da, kann mich kaum bewegen und rege mich furchtbar auf. Was war geschehen? Nun, ich habe mir ja vorgenommen, demnächst an einer Massenveranstaltung teilzunehmen, wo viele motivierte Menschen -in einer vermutlichen Saukälte- um einen Parcour herumrennen. Den geplanten Volkslauf habe ich vorverschoben. Ich werde in einer Gruppe mithecheln und das schon mitte Dezember. Also los, trainieren ist angesagt. Ich habe mir einen coolen App fürs Iphööönli geladen und werde mit neuster Technologie dieses Abenteuer in Angriff nehmen. Der erste Trainingslauf war gut, der zweite auch. Das elektronische Ding sagte: nach dem 2. Lauf: 8.27 Minuten / Km. Eine schwache Leistung, dies würde praktisch eine Einteilung in der 2. schlechtesten Kategorie bedeuten. Nur die „Happy Runners“ die einfach so laufen werden hinter mir (uns) sein. Nun gut, aber davor lasse ich mich nicht irritieren.

Und dann kam nicht Polly, sondern ein Telefonanruf. Der Trainer der 1. Mannschaft war am anderen Ende. Ob ich am Sonntag schon etwas vorhabe. Man sei knapp an Leuten. Und dann kam der Augenblick der masslosen Selbstüberschätzung. Klar kann ich noch 90 Minuten im Tor „stehen“. Ich vergass offensichtlich dass mein letzter Einsatz / Training doch schon ein Weilchen her ist. Und da ich ja sowieso ein geiler Siech bin, war ich noch am Vortag laufen. 7.4 Km um genau zu sein. Jaja, 24 Stunden Regeneration müssen reichen. Dummerweise spielten wir am Sonntag gegen den Gruppenersten. Das Spiel ging hauptsächlich in eine Richtung, auf mein Tor zu um genauer zu sein. Dementsprechend war ich auch auf Trab. Nix mit ein bisschen rumstehen und so. Irgendwann nach der 70. Spielminute war dann auch mein Tank leer. Von den vielen Abschlägen und Torabstösse fühlte sich mein rechter Oberschenkel an wie ein Zementsack. Der weiche Boden gab mir noch den Rest. Immerhin, wir haben "nur" 0-3 verloren. Das lag eindeutig an meinen Fähigkeiten (der Superlativen selbstredend). Ich glänzte mit spektakulären Paraden, einer hervorragenden Spielübersicht und taktischen Meisterleistungen. Na gut, es lag nicht daran... Immerhin musste ich nur ein Tor auf meine Kappe nehmen :-)

Heute fühle ich mich so was von gerädert, man das ist lange her als ich mich letztmals so fühlte :-(. Was macht man dagegen? Ein schönes Bad mit magischen Zusätzen wäre da hilfreichreich. Wo ist nur der Stöpsel geblieben *suchsuch* Also kein Bad, nur leiden. Ich werde bis am Donnerstag gewiss keine grossen Bäume reissen, Regeneration ist angesagt. Mit oder ohne Bad...